Mechernich - Blutspendemarathon in der Zikkurat
Neuer Rekord: 702 Menschen spendeten Blut, darunter waren 124 Erstspender – Rotes Kreuz im Kreis Euskirchen hatte alles „perfekt organisiert“ – Für jeden Spender gab es einen Regenschirm, passend zum Wetter.
Mechernich/Firmenich – „Klotzen statt kleckern“ heißt die Devise, wenn das Rote Kreuz im Kreis Euskirchen zum Blutspendemarathon einlädt. Zum mittlerweile sechsten Mal fand das „Aderlass-Event“ am vergangenen Sonntag in der Diskothek TON-Fabrik in der Firmenicher Kultur- und Freizeitfabrik Zikkurat statt.
Rund 150 Helfer des Roten Kreuzes waren an diesem Tag im Einsatz, alleine 20 für die Verpflegung der Gäste und Teilnehmer. Ab 8.00 Uhr morgens hatten sich Angelika Schmitz, Fachdienstbeauftragte Betreuung und Verpflegung, und ihr Team ins Zeug gelegt, um bestens auf den zu erwartenden Ansturm vorbereitet zu sein:
Sie hatten 800 Brötchen mit Wurst und Käse belegt, 50 Liter Rührei angerührt, 600 Kaffeeteilchen verteilt und 600 Stücke Obst auf mundgerechtes Maß gebracht. Auf dem Außengelände der TON-Fabrik bereitete Heinz Hannig mit seiner Frau Doris 180 Liter Gyrossuppe zu, während Marlene Küppers im zur mobilen Küche umfunktionierten Bus Gurken und Tomaten schnippelte und Frikadellen vorbereitete.
Bereits von Anfang an, um 11 Uhr, war der Andrang groß. Ab 12 Uhr knubbelte es sich dann regelrecht in der Zikkurat. Thomas Herzfeld, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit des Blutspendedienstes West, gewann dem draußen einsetzenden Dauerregen positive Seiten ab: „Was will man denn bei so einem Sauwetter auch anderes machen als Blutspenden?“ Passend zum Wetter erhielt denn auch jeder Blutspender einen Regenschirm.
Petra Klostermann vom Zentrum für Transfusionsmedizin, DRK-Blutspendedienst West: „Mit einem solchen Großtermin kann man viele Menschen für das Thema ‚Blutspenden‘ erreichen.“ Zudem: „Das Zikkurat ist ein sehr guter Ort. Viele Jugendliche kennen ihn und dieser Ort ist für sie positiv besetzt.“ Den Helfern des Roten Kreuzes im Kreis Euskirchen stellte sie ein erstklassiges Zeugnis aus: „Das ist perfekt organisiert.“
Landrat Günter Rosenke erschien ebenfalls in der Zikkurat, und das, obwohl er offiziell Urlaub hat, wie einem aufmerksamen Mitarbeiter des Roten Kreuzes auffiel. Mechernichs Erster Beigeordneter Thomas Hambach schmunzelte, als er von der Geschichte hörte und meinte: „Da reihe ich mich ein.“ Denn auch er war, wie Rosenke, an seinem ersten Urlaubstag erschienen.
Während der Landrat zu seinem Bedauern kein Blut spenden konnte, da er sich erst kürzlich einer medizinischen Behandlung unterzogen hatte, wurde Hambach zur Ader gelassen. Günter Rosenke, der auch Schirmherr des Roten Kreuzes im Kreis Euskirchen ist, nahm es sportlich und versprach: „Dann spende ich am 6. Dezember, auf Nikolaus, in Euskirchen wieder Blut.“
Der Termin des Blutspendemarathons war ganz bewusst wieder in die Sommerferien gelegt worden. Genau zur Ferien- und Urlaubszeit wird der Vorrat an Blutkonserven knapp. Laut Thomas Herzfeld ist derzeit der Bedarf an Blutkonserven für drei Tage zwar gedeckt, aber: „Blut kann man nie genug haben.“
Herzfeld erläuterte auch, was mit dem gespendeten Blut geschieht: Zunächst werden die kleinen Mengen Blut, die jedem Spender gesondert abgenommen werden, im Zentrallabor in Hagen untersucht. Erst wenn diese kleine Probe unbeanstandet bleibt, wird die ½-Liter-Blutspende des Spenders freigegeben und vom Blutspendedienst West in Breitscheid dann an Arztpraxen und Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen weitergegeben.
Zum Schluss konnte Rotkreuz-Gemeinschaftsleiter Thomas Heinen, der zusammen mit Edeltraut Engelen den Blutspendemarathon organsiert hatte, einen neuen Rekord verkünden: 702 Blutspender, so viele wie noch nie, hatten den Weg in die Zikkurat gefunden. Unter ihnen waren 124 Erstspender, die besonders wichtig sind. Denn da altersbedingt immer wieder Dauerspender ausscheiden und die älteren Spender im Schnitt wesentlich öfter zu Blutspende gehen als Neuspender, werden für jeden scheidenden Spender statistisch gesehen drei Neue gebraucht.
pp/Agentur ProfiPress