Mechernich - Gesuchter Pilot tot aufgefunden
Rotkreuz-Rettungshundestaffel suchte zwei Tage nach dem Piloten, dessen Sportflugzeug auf einem Feld in Mechernich-Bergheim abgestürzt ist – Rotkreuz-Einsatzeinheit aus Zülpich verpflegte Helfer von Feuerwehr, Polizei und Rotem Kreuz – Drei Einsätze in Folge für die Hundeführer in nur einer Woche
Mechernich/Kall – „Wir waren eigentlich auf dem Weg nach Euskirchen, um bei der Ankunft von mehreren Bussen mit Flüchtlingen mit Manpower zu unterstützen“, sagte Franz Küpper, der Leiter der Rotkreuz-Rettungshundestaffel im Kreis Euskirchen aus Kall. Doch noch bevor sich die Mitglieder der Rettungshundestaffel auf dem Weg von der Fahrzeughalle in Kall zur Notunterkunft machten, erreichte sie die Alarmierung zu einer Personensuche nach einem Flugzeugabsturz in Mechernich-Bergheim. Zusammen mit Daniel Heitmann vom Kreis Euskirchener Rotem Kreuz machte sich Rettungshunde-Einsatzleiter Franz Küpper auf dem Weg zur Absturzstelle, um den Einsatz der Rettungshunde zu koordinieren.
Das war passiert: In Bergheim hatten am späten Mittwochnachmittag Zeugen ein einmotoriges Sportflugzeug über ihren Ort beobachtet. Nach deren Aussagen drehte das Flugzeug über dem Dorf einige Runden und stürzte dann vor den Augen der Zeugen direkt auf einem Feld neben dem Ort ab. Die Zeugen sowie weitere Ersthelfer liefen laut Polizeiaussagen daraufhin zur Absturzstelle. Ein Helfer nahm einen Feuerlöscher mit. Mit dem Feuerlöscher konnte eine Brandentstehung umgehend verhindert werden. Als man nun die Rettung der oder des Insassen beabsichtigte, stellte man fest, dass Niemand im Flugzeug war.
Eine Suche nach Insassen unter den Trümmern sowie im näheren Umfeld blieb ergebnislos. Daran beteiligt waren Einsatzkräfte der Mechernicher Feuerwehr unter Leitung von Jens Schreiber, der Bereitschaftspolizei und den Flächensuchhunden des Roten Kreuzes, die die weitere Umgebung nach etwaigen Insassen absuchten. Eine Einsatzeinheit des Roten Kreuzes aus Zülpich versorgte indes alle Einsatzkräfte mit Getränken und Essen. Die Suche wurde in der späten Nacht erfolglos abgebrochen und am nächsten Tag aufgrund neuer Hinweise im Feytal wieder aufgenommen. „Die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten verlief kooperativ und gemeinschaftlich“, lobte Küpper.
Am Tag drauf rückten wieder mehrere Rettungshundestaffeln aus den umliegenden Kreisen an, um nach den Insassen zu suchen. Die Suche wurde mit Unterstützung eines Hubschraubers mit Wärmebildkamera und Sofortverstärkungskräften anderer Polizeibehörden durchgeführt. Auch eine Einsatzhundertschaft war im Einsatz. Wieder war auch das Zülpicher Rote Kreuz dabei, um die eigenen Kräfte zu verpflegen. In den Abendstunden wurde die Suche eingestellt. Rettungshunde-Einsatzleiter Franz Küpper: „Wir haben bis dahin mehrere Quadratkilometer Wald- und Wiesenfläche, zum Teil sehr schwieriges und unübersichtliches Gelände, nach dem Piloten mit den Hunden abgesucht.“ Stephan Schmitz vom Rotkreuz-Kreisverband und Rettungshunde-Leiter Küpper lobten das Engagement der vielen Helfer: „Man darf nicht vergessen: Was hier geleistet wird, ist ein hundertprozentiges Ehrenamt.“
Inzwischen steht wohl fest, dass der Pilot tot ist. Dies bestätigte die zuständige Staatsanwaltschaft Aachen mehreren Medien. Der 43-jährige Pilot aus dem Raum Aachen wurde am vergangenen Sonntag rund vier Kilometer südlich von Nettersheim in einem Wald tot aufgefunden. Demnach ist davon auszugehen, dass das Flugzeug noch bis Mechernich-Bergheim unbemannt weitergeflogen ist, ehe es auf ein freies Feld aufschlug. „Großes Glück, dass es zu keiner weiteren Katastrophe gekommen ist“, heißt es von den Helfern. Laut Medienberichten vermutet die Staatsanwaltschaft, dass der Pilot den Absturz möglicherweise absichtlich herbeigeführt hat. Er sei ohne Fallschirm abgesprungen, zudem gebe es keine Hinweise auf einen technischen Defekt.
Für die Kaller Rotkreuz-Rettungshundestaffel reißt indes das Einsatzaufkommen nicht ab. Am vergangenen Freitagabend wurden die Hundeführer mit ihren speziell geschulten Hunden zu einer Suche in den Raum Simmerath angefordert. Dort war eine gestürzte Nordic-Walkerin zunächst unauffindbar. Der Einsatz konnte jedoch abgebrochen werden, weil die verletzte Frau per Handy ihren Standort halbwegs durchgeben und durch die Polizei im Wald aufgefunden werden konnte. Sie kam mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus.
pp/Agentur ProfiPress