Kommern - Ein kleiner Piks mit großer Wirkung
Stephan Brings, neuer Schirmherr der DRK-Blutspenden im Kreis Euskirchen, ließ sich in Kommern „anzapfen“ – Krebserkrankung der Mutter als Auslöser – 132 Spender
Mechernich-Kommern – Ein bisschen Bammel hatte er schon. Denn Nadeln sind Stephans Brings‘ Sache nicht unbedingt. „Im Fernsehen kann ich nicht hingucken“, berichtete er. Doch die Blutspende beim Roten Kreuz in der Bürgerhalle in Kommern hat er nicht nur schadlos überstanden. Der Musiker gibt sogar lachend zu: „Jeder Auftritt bei einer Herrensitzung am Sonntagmittag ist schlimmer.“
Stephan Brings war einer von 132 Menschen, die in Kommern einen halben Liter Blut spendeten. „Wir freuen uns sehr, dass die Zahl der Spender hier in Kommern auch durch Corona nicht gesunken ist“, sagte Kreisgeschäftsführer Rolf Klöcker in seiner Funktion als Mechernicher Ortsvereinsvorsitzender. Auch vor Corona lag die Zahl meist bei um die 130 Spender. „Ich bedanke mich ausdrücklich bei den Blutspendern für ihre Treue und dass sie, trotz der in Corona-Zeiten schon einmal längeren Wartezeit, regelmäßig ihren wichtigen Lebenssaft zur Verfügung stellen“, sagte Klöcker.
Elf der 132 waren sogar Erstspender – darunter auch Stephan Brings, obwohl das nicht ganz stimmt. „In meiner Zivildienstzeit, also vor rund 35 Jahren, war ich schon einmal Blut spenden, im Städtischen Krankenhaus Merheim. Damals gab es 25 Mark für eine Spende“, erinnert er sich. Für das Rote Kreuz zählt er aber als Erstspender, weil er noch nicht offiziell registriert war.
Wie jeder Spender musste Brings erst einen Fragebogen zu möglichen Vorerkrankungen ausfüllen. Anschließend wurde der Bassist der Kölschrockband Brings in den rechten Zeigefinger gepikst für einen schnellen Bluttest. Dann ging es zum Arztgespräch.
Weil auch dort alles zufriedenstellend verlief, durfte Stephan Brings auf der Liege Platz nehmen – und stellte schnell wieder fest, wie klein die Welt ist. Denn Rainer Aust, Teamleiter des Blutspendedienstes West und derjenige, der Brings die Nadel setzte, ist der Bruder eines langjährigen Bekannten des Musikers.
Ende 2019 kam der in einem Mechernicher Außenort lebende Stephan Brings erstmals mit dem Kreisverband des Roten Kreuzes im Kreis Euskirchen in Kontakt. Er machte Musik beim Jahresabschluss der DRK-Familienbildung.
Etwa ein Jahr später nahm Edeltraud Engelen, die für das Rote Kreuz im Kreis Euskirchen die Blutspendetermine koordiniert, erneut Kontakt auf und fragte, ob Stephan Brings eventuell werbewirksam Blutspenden möchte.
Heute gibt Brings ehrlich zu: „Normalerweise hätte ich wohl abgelehnt. Aber als Edeltraut Engelen Ende 2020 nachfrage, steckte meiner Mutter der Krebs in Blut und Knochen und war auf Blutkonserven angewiesen. Da wurde mir erst bewusst, wie wichtig Blutspenden ist. Deshalb habe ich ganz schnell Ja gesagt.“
In der Band Brings gibt es noch mehr Blutspender. Schlagzeuger Christian Blüm, Sohn des 2020 verstorbenen früheren Bundesarbeitsministers Norbert Blüm, gehe regelmäßig spenden. Auch Gitarrist Harry Alfter gehe immer wieder Blut spenden, weiß Stephan Brings.
„Wir freuen uns natürlich sehr, dass wir mit Stephan Brings einen prominenten Bürger des Kreises Euskirchen als Schirmherren für die Blutspenden gewinnen konnten“, sagte Kreisgeschäftsführer Rolf Klöcker. Noch mehr freut es ihn, dass Brings sich auch noch selbst auf die Liege legte und konstatierte: „Mehr als diesen kleinen Piks habe ich nicht gespürt.“
pp/Agentur ProfiPress