Mechernich - Rund ums Rathaus steppte der Bär
Das Rote Kreuz wachte bei „40 Jahre Stadt Mechernich“ nicht nur über die Gesundheit Tausender Besucher, die Truppe um Rolf Klöcker, Nicole Thielen und Sascha Suijkerland demonstrierte auch Präsenz auf vielen Feldern - Nach dem Festzug sangen und spielten Musikvereine und Menschenmassen vor dem Rathaus erst die lokale Nationalhymne „Bergmann, Glück auf“ und dann „Einigkeit und Recht und Freiheit“ – Tolle Stimmung bis in den späten Abend hinein auf der RWE-Bühne mit „Eifel-Gäng“ und „Wibbelstetz“ – Ausstellungen, Referate und Aufführungen vom Feinsten
Mechernich – Es war ein Fest, wie man es sich schöner nicht hätte vorstellen können. Tausende feierten sich und ihre Kommune bei „40 Jahre Stadt Mechernich“ rund ums und im Rathaus sowie in der gesamten City. Und dazu strahlten die Sonne am blauen Himmel und die Festtagsbesucher um die Wette. Und über die Sicherheit des Festes wachten Rotes Kreuz, Freiwillige Feuerwehr und MHD. Das Rote Kreuz stellte auch am Vorabend beim Festakt im Kommerner Bürgerhaus die Sanitätswache.
Dort hatte das Mechernicher Stadtjubiläum am Freitagabend mit einem Festakt begonnen. Der Samstag nahm mit einem Festzug aus über 600 Teilnehmern seinen Auftakt, darunter auch eine Fahnenabordnung, Bereitschaft und Jugendrotkreuz des von Kreisgeschäftsführer Rolf Klöcker ehrenamtlich geführten DRK-Ortsvereines Mechernich.
Das Rote Kreuz und die übrigen am Zug teilnehmenden Institutionen und Vereine wurden wie bei Olympia beim „Einzug der Nationen“ vor dem Rathaus von Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick und seinen Kollegen Pierre Combes (Nyons) und Jacek Pauli (Skarszewy), dem ersten Beigeordneten Thomas Hambach, Organisationsteamchef Ralf Claßen und Moderator Björn Wassong begrüßt.
Feierlichkeiten blieben für
den Steuerzahler kostenlos
Doch zunächst ließ Wassong nach dem Einzug sämtliche Musikvereine vor der RWE-Bühne antreten und dort gemeinsam unter dem Dirigat von Uli Poth (Bergkapelle Mechernich) die lokale Nationalhymne „Bergmann, Glück auf“ anstimmen. Viele sangen mit – ebenso bei der darauf folgenden deutschen Nationalhymne, die alle daran erinnerte, dass es neben „40 Jahre Stadt Mechernich“ am Samstag auch 25 Jahre deutsche Wiedervereinigung zu feiern galt.
100 Aussteller zeigten ihre Produkte und Dienstleistungen, die Geschäfte in der Stadt hatten ebenfalls geöffnet. Bigbands, Musikvereine, Schulen, Kindergärten, Chöre und am Schluss die „Eifel-Gäng“ und „Wibbelstetz“ traten auf die Bühne. Dank der großzügigen Unterstützung von insgesamt 40 Sponsoren blieben die gesamten Feierlichkeiten für die Steuerzahler kostenfrei.
Allen Unterstützern dankte Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick ganz besonders und vergas auch die vielen Vereine, Organisationen und Schulen aus dem gesamten Stadtgebiet nicht, die sich bei der großen Feier engagierten. „Das zeigt, dass Mechernich mit seinen 44 Orten in den vergangenen 40 Jahren zu einem städtischen Gemeinwesen zusammen gewachsen ist“, so Schick.
Einen besonderen Dank richtete er an das Organisationskomitee um Stadtkämmerer Ralf Claßen, das die Feierlichkeiten in nur sechs Monaten auf die Beine gestellt hatte. Mit von der Partie waren Claßens Verwaltungskollege Dennis Müller, Björn Wassong vom Vereinskartell Weyer, Margret Eich und Petra Himmrich vom Gewerbeverein „Mechernich aktiv“, Bettina Möhrer und Reinhard Kijewski vom KC „Blei-Fööss“, der Roggendorfer Ortsvorsteher Thomas Tampier und Manfred Lang von der Agentur ProfiPress.
„Liederkranz“, „Waldlust“ und
„Cäcilia“ auf der Bühne
Unter anderem traten beim Bühnenprogramm die Bigbands der Prinzengarde und des Turmhof-Gymnasiums, der Kirchenchor Cäcilia Mechernich, Liederkranz Antweiler, Uwe Reetz und Kinder, die Musikvereine „Waldlust“ Glehn und Vussem/Strempt, Sportwelt Schäfer und die Grundschule Mechernich auf.
Im Rathaus wurde einiges an Informationen geboten. Auch der historische Mechernich-Film von Josef Goebel wurde gezeigt und für zehn Euro pro DvD zugunsten der Mechernich-Stiftung verkauft, den Dr. Michael Oversberg für die Agentur ProfiPress rekonstruiert und überarbeitet hatte.
Es gab Referate über die Ortschronik Bergheim, über die Ökologie am Mechernicher Bleiberg und die Bleierz-Aufbereitung. Im Standesamt gastierte das Figurentheater „spielbar“ und im Besprechungszimmer der zweiten Rathausetage wurden Vorträge gehalten. Themen dort waren unter anderem Häusliche Pflege, Waldorfschule, Baukultur der Region, Wasserversorgung und „Bis man endlich bauen kann“.
„40 Jahre Mechernich“ wurde unterstützt von RWE Deutschland, Glasmacher und Söhne KG, Duotherm Stark Isoliersysteme GmbH, REWE Center Kommern, PE Becker GmbH Architekten + Ingenieure, Spedition Berners GmbH & Co. KG, Transhoff internationale Spedition & Transporte e.K., mcchip - dkr GmbH & Co. KG, MBS Maschinenbau GmbH, Vogelsberg Innenausbau OHG, Jacobsen Nutzfahrzeuge GmbH, Prosolartec GmbH, EURONICS XXL Urfey, Jopp-Plastics Technology GmbH & Co. KG, Autoteile Kloska eK, Maschinenbau Johannes Franzen GmbH, Auto Krings GmbH, Stahlhandel Mechernich GmbH & Co. KG, Spedition Hein Logistik GmbH & Co. KG, Bauunternehmen Mario Jentges, ARAL Tankstelle, Hamacher Elektrotechnik GmbH, VR-Bank Nordeifel eG, Heinen-L‘homme-Weishaupt und Partner Steuerberater, Partnerschaft mbB, Lang & Roggendorf Medien GmbH (Agentur ProfiPress), H.& P. Schilles Tiefbau GmbH, H. & P. Schilles Transporte GmbH, Karl Schäfer Omnibusreisen GmbH, Peter Schneider e.k., Karl Neunkirchen GmbH, Dipl-Ing Peter Sampels GmbH, MS - Projektentwicklungs GmbH, Energie Nordeifel GmbH & Co. Kg, KSK, F&S. Concept GmbH, Volksbank und Casa in Silva GmbH.
Statt stundenlanger steifer Ansprachen und Würdigungen gab es am Freitagabend zum Auftakt von „40 Jahre Stadt Mechernich“ ein Mitsingkonzert mit Stephan Brings und Björn Heuser. Und vor dem Abschlussbuffet eine kurzweilige Talkrunde mit dem Wahl-Mechernicher Stephan Brings, Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, Alt-OKD Dr. Karl-Heinz Decker und den Stadtrats-Urgesteinen Heinz Kehmeier. Eckard Böhlke, Peter Wassong und Wolfgang Weilerswist.
Es war ein richtig ereignisreicher und unterhaltsamer Abend in der Bürgerhalle von Kommern, an dem es internationale Liebesbekenntnisse zu dem kleinen, aber feinen Bleiberg-Städtchen gab, das am 3. Oktober vor 40 Jahren seine diesbezüglichen Rechte von NRW-Innenminister Burkhard Hirsch verliehen bekam.
Jacek Pauli, der Bürgermeister der angehenden polnischen Partnerstadt Skarszewy, der sich erstmals in der Eifel aufhielt, gestand vor knapp 400 repräsentativ geladenen Gästen: „Ich habe mich verliebt“. Und Pierre Combes, der Maire von Mechernichs französischer Partnerkommune Nyons, stimmte an: „Hoch lebe Mechernich“.
„Los mer singe“ wurden die Gäste in der schmucken „guten Stube“ von Kommern gleich zu Beginn des Festaktes von den Musikern Björn Heuser und Stephan Brings, Galionsfigur der Mechernicher Feierlichkeiten zum Stadtjubiläum, aufgefordert.
Und das Publikum ließ sich nicht lange bitten, sang Hits wie „Eifel“, „Kölsche Jung“ oder „Su lang mer noch am lääve sin“ von der Kölner Kultband „Brings“ mit Inbrunst. Auch Hits von den Bläck Föös, der „Konkurrenz“, stimmten Stephan Brings und Björn Heuser mit „Stammbaum“ oder „Veedel“ an.
Stephan Brings: „Ich föhle
mich hee wohl!“
Stephan Brings selbst lebt seit geraumer Zeit im Mechernicher Stadtgebiet in dem kleinen Dorf Kalenberg. Der Musiker hatte zu der Wahl seines Wohnsitzes denn auch eine kleine Anekdote parat. Als er einer Freundin erzählt habe, dass ein Haus in Kalenberg erworben habe, lautete deren einziger Kommentar: „Warum?“
Womit sie ausdrücken wollte, dass es in der Eifel sicherlich schmuckere Orte gibt als das kleine Bergarbeiterdorf am Fuße des Sternenbergs. „Ich föhle mich he wohl“, konterte Stephan Brings, der mit seiner Frau längst zum festen Bestandteil des Kalenberger Dorflebens geworden ist.
Vielleicht liege es daran, „dat ich us Ihrefeld stamme, dat en Kölle domols als Räuberfeld anjesehn wor“, sagte der Musiker in einer Talkrunde am Schluss des Festaktes. Heute sei Ehrenfeld als Wohngegend beliebt, „do wohne hück die Studente us dr Eefel“, lachte Stephan Brings.
Nach der musikalischen Einstimmung waren die Gäste „richtig joot drop“ für die Rede des amtierenden Mechernicher Bürgermeisters Dr. Hans-Peter Schick, den Manni Lang als Moderator des Abends als „jung und dynamisch“ sowie „nicht bange, seine Meinung zu sagen“ ankündigte. „Das größte Kapital der Stadt Mechernich“, so Dr. Hans-Peter Schick in seiner Ansprache, seien die Menschen und ihre Liebe zur Heimat“.
Daher habe die Verwaltung eigentlich alle Mechernicher Bürger zu diesem Festakt einladen müssen, was aus Platzgründen aber nicht gegangen sei. Er gehe davon aus, dass dafür am 3. Oktober im und rund ums Rathaus der „Bär steppt“ und alle 27.000 Mitbürger/innen zum Mitfeiern kämen. Ein Wunsch, der sich bei Kaiserwetter und Super-Programm am Tag der deutschen Einheit tatsächlich erfüllen sollte.
In Schicks kurzer Ansprache schwang Stolz auf die Stadt und ihre Bewohner mit. Denn die Anfänge der Stadt Mechernich seien alles andere als einfach gewesen. „Vielleicht“, so Schick, „waren wir damals im Jahr 1975 wirklich noch keine Stadt.“ Vielmehr sei das Gebilde damals ein Konglomerat aus den beiden Polen Mechernich und Kommern sowie 42 weiteren Dörfern gewesen, die noch kurz zuvor zu den Zuständigkeitsbereichen der Ämter Hergarten, Satzvey und Zingsheim gehörten.
„Heute“, so Dr. Hans-Peter Schick, „sind wir eine junge, dynamische Stadt, deren Bewohner in den letzten 40 Jahren Wir-Gefühl entwickelt haben.“ Die Identifikation mit der Stadt sei groß. Mechernich lebe von seiner Vielfalt, dem großen Engagement seiner Bürger und seiner über 200 Vereine.
„Es ist mir ein Bedürfnis, heute
auch an Hans Rossels zu denken“
In diesem Zusammenhang erinnerte der Bürgermeister auch an die große Rolle, die das Kreiskrankenhaus Mechernich bei dieser Entwicklung eingenommen hat. Und er gedachte an den erst kürzlich verstorbenen Dr. Hans Rossels, der als Hauptgeschäftsführer des Kreiskrankenhauses in den vergangenen 26 Jahren an verantwortungsvoller Stelle die Entwicklung entscheidend voran gebracht habe. „Leider mussten wir Dr. Hans Rossels heute zu Grabe tragen“, sagte Dr. Hans-Peter Schick beim Festakt am Freitagabend: „Es ist mir ein Bedürfnis, in dieser Feierstunde an ihn zu denken . . .“
Insgesamt kann Mechernich nach Ansicht des Bürgermeisters selbstbewusst in die Zukunft gehen. Dank der guten und gemeinsamen Zusammenarbeit im Rat, bei der nicht das Parteibuch, sondern die Entwicklung Mechernichs im Vordergrund stehe, habe man längst erkannt, dass man nicht darauf warten soll, was die Zukunft bringt. Der Wahlspruch und Appell des Bürgermeisters Dr. Hans-Peter Schick lautete vielmehr: „Lassen Sie uns gemeinsam anpacken und die Zukunft selbst gestalten.“
Nach der Rede des Stadtoberhaupts war dann wieder Zeit für einige Lacher. Auslöser für die gute Laune war ein kurzer Einblick in den historischen Mechernich-Film von Josef Goebel, der bereits während des Festakts für zehn Euro pro DvD zugunsten der Mechernich-Stiftung verkauft wurde. Dr. Michael Oversberg hatte den Film für die Agentur ProfiPress rekonstruiert und überarbeitet.
Anschließend wehte internationales Flair durch die Kommerner Bürgerhalle. „Vive Mechernich“ rief Pierre Combes, Bürgermeister der Mechernicher Partnerstadt Nyons im Süden Frankreichs, den Gästen zu. Auch in seiner Person spiegelte sich ein wenig die Geschichte von Mechernich. Beim Festakt zur Verleihung der Stadtrechte war vor 40 Jahren nämlich der Großvater von Pierre Combes als damaliger „Maire“ von Nyons mit von der Partie.
Jacek Pauli: „Ich habe mich
verliebt – in Mechernich“
Combes erinnerte in seiner Ansprache daran, dass Mechernich und Nyons 2017 ihre „Goldhochzeit“ feiern können. Dann besteht die Städtepartnerschaft mit ihrem regen Austausch bereits seit 50 Jahren. „Ich habe mich verliebt – in Mechernich“ gestand Jacek Pauli, Bürgermeister der polnischen Stadt Skarszewy, in seiner Ansprache.
Er zeigte sich tief beeindruckt von der Arbeit, die die Communio in Christo in Mechernich leiste und war begeistert, mit welcher Freundlichkeit man ihn und seine Mitbürger aufgenommen habe. Skarszewy soll, so der feste Wille, die nächste Partnerstadt von Mechernich werden.
In beiden Kommunen gibt es Niederlassungen und Aktivitäten der Communio in Christo. Diese geistliche Gemeinschaft mit stark engagiertem Sozialwerk war am 8. Dezember 1984 von der Niederländerin Mutter Marie Therese in Mechernich gegründet worden.
Lang anhaltenden Applaus und einige leckere Flaschen Wein erhielten einige Mechernicher Bürger, die gesondert auf die Bühne gebeten wurden und denen Dr. Hans-Peter Schick ganz besonders dankte.
Es handelte sich um Ralf Claßen und Dennis Müller von der Mechernicher Stadtverwaltung, Björn Wassong vom Vereinskartell Weyer, Margret Eich und Petra Himmrich vom Gewerbeverein „Mechernich aktiv“, Bettina Möhrer und Reinhard Kijewski vom KC „Blei-Fööss“, den Roggendorfer Ortsvorsteher Thomas Tampier sowie Manfred Lang von der Agentur ProfiPress. Sie bildeten das Organisationskomitee, das in knappen sechs Monaten ein beachtliches Programm zum Mechernicher Stadtfest auf die Beine gestellt hatte.
Anekdoten, Geschichten und lustige Einblicke in die Geschichte der Stadt Mechernich gab schließlich eine kleine Talkrunde, die von Manni Lang moderiert wurde. Stephan Brings, Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, der frühere Oberkreisdirektor Dr. Karl-Heinz Decker, die Alt-Bürgermeister Heinz Kehmeier und Peter Wassong sowie der jahrzehntelange Ratsherr Eckhard Böhlke und Vize-Bürgermeister Wolfgang Weilerswist gaben Einblicke in eine Zeit, als in Mechernich auch schon einmal „hemdsärmelige“ Politik gemacht wurde und es mit Peter Schüller sogar einen Bürgermeister mit SPD-Parteibuch gab.
Zu den Klängen des Musikvereins Eicks unter der Leitung von Stefan Hüllenkremer und mit einem leckeren Buffet der Eifeler Landfrauen ging der Abend dann in den gemütlichen Teil über.
pp/Agentur ProfiPress