Mechernich - Vier „Verletzte“ in der Turnhalle
Rotes Kreuz im Kreis Euskirchen mobilisierte Schulsanitäter am Gymnasium am Turmhof für eine Überraschungsübung. Ein dickes Lob der Profis für die Nachwuchs-Sanis...
Mechernich – Wer am Dienstagmorgen die Turnhalle des Gymnasiums am Turmhof betrat, dem hätte der Atem stocken mögen:
Vier Personen lagen scheinbar verletzt am Boden, fieberhaft arbeiteten die Schulsanitäter, um die mutmaßlichen Patienten zu versorgen.
Die kurz darauf eintreffende Notärztin Dr. Sabine Kurpoweit vom Mechernicher Krankenhaus und die Rettungssanitäter machten sich schnell ein Bild von der Lage, stabilisierten den Zustand der augenscheinlich Verletzten und bereiteten sie auf den Transport zum Mechernicher Kreiskrankenhaus vor.
Wie vom Donner gerührt verfolgten die Mitschüler die Rettungsaktion, bis, ja, bis der Ruf „Danke!“ von Sascha Suijkerland die Situation schlagartig entspannte: Die Verletzten standen mit einem Mal und ohne Hilfe auf, grinsten sich gegenseitig an – und das Ganze entpuppte sich als Übung des Roten Kreuzes im Kreis Euskirchen für den Schulsanitätsdienst am städtischen Gymnasium am Turmhof in Mechernich.
„Einmal im Jahr wollen wir so eine Übung für den Schulsanitätsdienst inszenieren“, sagt Sascha Suijkerland, der Gemeinschaftsleiter des Roten Kreuzes in Mechernich. Mit seinem Team hatte er die Übung bis ins Detail geplant – und das Katastrophenszenario zuvor festgelegt:
Bei Turnübungen an den Ringen stürzt ein Schüler ab und bleibt mit Verdacht auf Wirbelsäulenverletzungen liegen.
Zuvor, so die weitere Übungssituation, hatte der Schüler bei seinem Sturz den Lehrer so unglücklich am Kopf getroffen, dass dieser, aus einer Platzwunde blutend, bewusstlos zusammengebrochen sei.
Eine Schülerin, die die ganze Misere mit ansehen musste, erlitt angeblich einen Schock und blieb übungshalber ebenfalls liegen.
Eine weitere Mitschülerin hyperventilierte drehbuchgemäß und kollabierte.
Unter dem Strich kam man so auf vier Verletzte, die von den eilig herbeigerufenen Schulsanitätern versorgt werden mussten. Die jungen Leute hatten alle eine entsprechende Ausbildung beim Roten Kreuz im Kreis Euskirchen genossen und wurden jetzt von den erwachsenen Sanis im Rahmen der Alarmübung auf ihre erworbenen Fähigkeiten getestet.
Dabei hatte vor allem Fritz Meyer, Lehrer für Sport und Englisch, besonders schlimm zu „leiden“. Zumindest sah die klaffende Platzwunde, die Rotkreuz-Mitarbeiterin Laura Zimmermann dem Pädagogen aufgeschminkt hatte, täuschend echt aus.
Bei der anschließenden Manöverkritik machte Sascha Suijkerland den neun Schulsanitätern, die bei dem „Einsatz“ dabei gewesen waren, ein dickes Kompliment: „Auch die Notärztin hat bestätigt, dass sie alles richtig gemacht haben. Sie haben die Patienten perfekt vorversorgt und eine hervorragende Übergabe an die Profisanitäter absolviert.“
pp/Agentur ProfiPress