Mechernich - Vorbildliche Vorsorge
Rotes Kreuz und MHD schnürten vor Mechernicher Volksfest gemeinsam vorbildliches Vorsorge- und Einsatzpaket - 12. Mechernicher Brunnenfest war diesmal gleichzeitig auch Herbstkirmes und Feuerwehrfest zum 112-jährigen Bestehen des Bleiberg-Löschzugs – Riesenandrang bei Kaiserwetter – 250 Aussteller und Attraktionen: Soviel wie nie zuvor
Mechernich – Dieses Fest war Balsam für die Mechernicher Seele. Es einte drei verschiedene Veranstalter und viele, viele unterschiedliche Zwecke und Motive - und obendrein ließ der Herrgott die Sonne vom Himmel lachen, dass es eine Freude war.
Dass Zehntausende Menschen die Volksfestatmosphäre so sorgenfrei genießen konnten, dafür sorgten im Hintergrund vor allem das Rote Kreuz im Kreis Euskirchen und der MHD, die eigens ein vorbildliches Vorsorge- und Einsatzkonzept für das 12. Mechernicher Brunnenfest ausgearbeitet hatten.
„Bei diesem unserem zwölften Brunnenfest hat einfach alles gestimmt“, resümierte Heinrich Schmitz, der „Hans-Dampf“ dieser Mechernicher Traditionsveranstaltung. Und Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick freute sich am Rande, dass das Brunnenfest diesmal ein Multiereignis gewesen sei aus Kirmes, Feuerwehrfest, Gewerbeschau und Selbstdarstellung der Bürger undVereine.
Schick: „Das war gut für unsere Identität als Gemeinwesen.“ Das seinerzeit von einer Bürgerkommission entwickelte Schlagwort „Wir in Mechernich“ dürfe nicht nur ein Slogan bleiben, sondern wolle und müsse von den Menschen dieser Stadt mit Leben und Inhalt ausgefüllt werden.
250 Aussteller, Künstler und Bühnenakteure hatte Veranstalter Heinz Schmitz diesmal auf seinem umfangreichen Programmzettel stehen. Das waren mehr als jemals zuvor. Bei der Zahl der Besucher gab der Organisator der Presse euphorisch 50 000 an. Die gemeinsam im Rettungs- und Notfalldienst dieses Mega-Festes agierenden Organisationen Rotes Kreuz im Kreis Euskirchen und MHD gingen von lediglich 20 000 bis 25 000 Brunnenfest-Besuchern aus.
43 Sanitäter und sechs
Fahrzeuge in Wartestellung
Groß einzugreifen brauchte die 43köpfige Sanitätertruppe unter der Leitung von Malteser Heribert Gerstenmeyer und Rotkreuz-Mann Sascha Suijkerland gottlob nicht. Allerdings mussten an den drei Unfallhilfsstellen am Nyonsplatz und in der Blankenheim-Straße (Rotes Kreuz im Kreis Euskirchen) sowie am Brunnenplatz (Malteser-Hilfsdienst) etliche Wehwehchen behandelt werden.
Rotes Kreuz im Kreis Euskirchen und MHD hatten sich generalstabsmäßig auf das Brunnenfest vorbereitet, so Heribert Gerstenmeyer und Sascha Suijklerland. Man hatte sogar einen mit Computern und modernster Funktechnik ausgestatteten Einsatzleitwagen der Erzdiözese Köln angefordert, in und mit dessen Hilfe der gesamte Einsatz vom Rathausvorplatz aus koordiniert wurde.
Zusätzlich zu den insgesamt sechs Einsatzfahrzeugen von Rotem Kreuz im Kreis Euskirchen und MHD waren auch Fußstreifen mit so genannten Notfall-Rucksäcken in den Menschenmassen unterwegs. Die sind seit dem Weltjugendtag 2005 in Köln gebräuchlich und haben sich bei Großveranstaltungen bestens bewährt, bei denen große Menschenmengen zu Fuß unterwegs sind. Rot-Kreuz-Mann Sascha Suijkerland: „Da ist man zu Fuß schneller dran, wo man mit den Fahrzeugen womöglich gar nicht rankommen würde.“
Rotes Kreuz, Polizei, MHD,
THW und Wehr Hand in Hand
Sascha Suijkerland und Heribert Gerstenmeyer sagten der für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Mechernich zuständigen Agentur ProfiPress, nach den tragischen Ereignissen bei der Loveparade in Duisburg seien die Mechernicher Veranstalter mit einem Mal in Sachen Sicherheit und Sanitätswesen „hochsensibel geworden“.
„Traditionell machen wir das hier“, sagte Gerstenmeyer: „Aber schon 2008 musste der MHD um Hilfe rufen und das Rote Kreuz ist uns hilfreich zur Seite gestanden“, so der Malteser. Seither arbeiten die beiden befreundeten Dienste in der Stadt Mechernich wie auch im ganzen Kreis Euskirchen gut und gerne zusammen. „Auch Polizei, THW und Feuerwehr haben sich beim Brunnenfest mit uns kurzgeschlossen“, sagte Heribert Gerstenmeyer.
Selbst bei einem Großschadensereignis wäre die Mechernicher Einsatzleitung einziger Ansprechpartner der Kreisleitstelle gewesen. „In Mechernich selbst war alles untereinander funk- und telefontechnisch verbunden und koordiniert“, so Sascha Suikjerland. „Wir hatten eigens vorher zwei Relais im Turm der Alten Kirche installiert, so Heribert Gerstenmeyer, ein gelernter Fernmelder.
Aber nicht nur das Vorsorge- und Rettungswesen des zwölften Mechernicher Brunnenfestes war bestens vorbereitet worden. Auch das Fest selbst hatte an Musik, Tanz, Unterhaltung und an Ausstellungen und Präsentationen unheimlich viel zu bieten. „Es war eines der vielseitigsten und spannendsten Brunnenfeste, die es bisher gegeben hat“, sagte Heinz Schmitz der Presse.
Petrus in „Dreiklang in
Harmonie“ aufgenommen
Das alle zwei Jahre stattfindende Ereignis stand diesmal unter dem Motto „Dreiklang in Harmonie“. Gemeint waren damit Vereinskartell Mechernich, Freiwillige Feuerwehr und das Orga-Team des Brunnenfestes, die erstmals bei der Vorbereitung und Durchführung gemeinsame Sache machten. „Jetzt ist Petrus mit dem azurblauen Himmel und viel Sonnenschein der Vierte in unsrem Bunde“, freute sich Heinrich Schmitz am Sonntagmorgen zum Brunnenfeststart.
Das Brunnenfest beinhaltete diesmal die traditionelle Mechernicher Herbstkirmes und den 112. Geburtstag der Mechernicher Feuerwehr und spielte sich auf mehreren Plätzen gleichzeitig ab. Auf dem „Eifel-Center-Platz“ drehte sich alles um Pflege, Fitness, Sport und Wohnen im Alter. Der Brunnenplatz war einer Fahrzeug- und Gerätepräsentation von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und MHD vorbehalten. Dort gab es auch Vorführungen und Mitmachaktionen.
Auf dem Gartenplatz präsentierten sich Handwerksbetriebe, aber beispielsweise auch die Handball-Abteilung des Tus Feytal und der Tennisclub Schwarz-Weiß Mechernich. Der Bleibergplatz diente der Selbstdarstellung der Vereine. Die Bühne dort wurde von den Country- und Westernfreunden in Beschlag genommen.
Auch am Rathaus und in der
Bahnstraße war der Bär los
Auch auf dem Rathausplatz und in der Bahnstraße war der Bär los. Es war ein buntes und munteres Fest mit schöner Atmosphäre und auch jede Menge kulinarischer Genüsse. Es wurden Föno-Apfelsaft und „Eifeler Köstlichkeiten“ angeboten. Johannes Klinkhammer und sein Vussemer Missionsteam buken Reibekuchen zugunsten ihres Indien-Projektes, bis keine Kartoffel mehr übrig war.
Auf der Rathausbühne wurde ein Talentwettbewerb ausgetragen. Wer schneller nach oben wollte, konnte sich vom Kranwagen in die Lüfte heben lassen. Die Grundschule Lückerath, die Realschule Mechernich und 15 private Aussteller steuerten Exponate zu einer Ausstellung im Sitzungssaal des Rathauses bei, zu der der Förderverein Nationalpark Eifel eingeladen hatte. Der Mechernicher Dirk Gemünd, ein Funktionär aus diesem Förderverein, hat der Stadt Mechernich für 2010 eine einjährige Nationalpark-Patenschaft angetragen.
Schirmherr des zwölften Brunnenfestes war Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick. Er eröffnete das Brunnenfest nach einem Gottesdienst und anschließendem Umzug durch die Stadt, an dem viele Vereine teilnahmen. „Es ist wichtig, dass sich Mechernich hier als die junge Stadt präsentiert, die sie ist, sagte er.
Bürgermeister Schick im
Alterssimulationsanzug
Einen besonderen Termin hatte der Bürgermeister am Eifelcenter. Am Stand des Wohnverbundes Sanden, einem Dienstleistungsunternehmen für Menschen mit Handicaps im Stadtgebiet Mechernich, kletterte Schick in einen so genannten Alterssimulationsanzug.
David Dreimüller schreibt in der „Kölnischen Rundschau“: „Er musste eine 15 Kilo schwere Bleiweste überstreifen, hinzu kamen Handschuhe, Ohrenschutz und eine Brille, die das Sichtfeld einschränkte. So »gealtert« musste Dr. Hans-Peter Schick seine Schuhe binden oder eine Flasche Sprudel öffnen.“ Nachher verstand der erste Bürger etwas besser als vorher, wie sich die älteren Mitbürger fühlen.
„Dass eine gute Vorsorgepolitik auch aufgrund der demografischen Entwicklung für Mechernich, das medizinische Zentrum im Kreis Euskirchen und darüberhinaus, eminent wichtig ist und bleibt“, das, so Schick, hätten die Stadtväter schon lange erkannt und in konkrete Politik umgemünzt.
Mechernich attraktiv für junge
Familien und Aktiv-Senioren
Schick und seine Mitstreiter gehen davon aus, dass Mechernich aufgrund seiner zentralen Lage, seinen exzellenten Verkehrsanbindungen (zwei Autobahnauffahrten, zwei Bundesbahn-Bahnhöfe), seiner intakten Natur und seiner doch sehr guten Infrastruktur auch in Zukunft nicht nur für den Zuzug junger Familien attraktiv bleibt. Im Mechernicher Rathaus geht man davon aus, dass Mechernich zunehmend für Aktiv-Senioren interessant wird, die an den Bleiberg ziehen, um hier auf Dauer, und egal in welchem Fitness- oder aber auch Pflegezustand, gut versorgt zu sein .
Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ titelte nach dem Brunnenfest: „Ausstellerrekord und Traumwetter“. Anne-Kathrin Gerstlauer zitiert den Schirmherrn und Bürgermeister mit den Worten: „Das Brunnenfest hat für Mechernich und den Bleiberg mittlerweile Volksfeststatus!“
Die in Mechernich lebende Zeitungsautorin hatte ebenfalls Hans-Peter Schicks künstlich beflügelten Alterungsprozess am Stand der Firma Sanden mitbekommen. Sie schreibt: „95 Jahre und noch topfit: Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick präsentierte sich auf dem Brunnenfest in ausgezeichneter körperlicher Verfassung. Der Schirmherr der Veranstaltung machte Kniebeugen, aß Gummibärchen und band sich die Schnürsenkel zu - und das alles in einem »Alterssimulationsanzug«.“