Schleiden - Asylheim in Vogelsang?
Das Jugend-, Natur- und Umweltbildungshaus "Transit 59" des Roten Kreuzes in Vogelsang hat seit 2009 schon viele Gäste gesehen. Immer wieder wurden neben den gebuchten Gruppen auch einzelne Wanderer spontan und herzlich aufgenommen. Aber am Mittwoch stand auf einmal eine ganze Gruppe Jungpfadfinder aus Berlin vor der Türe und bat um Asyl.
Vogelsang Transit 59 - Im strömenden und anhaltenden Starkregen waren die Kinder total durchnässt und kalt geworden. So hatte das Leitungsteam der Gruppe sich spontan entschieden in Vogelsang einen außerplanmäßigen Stop einzulegen.
Ihr Trip führte sie von Berlin zu einem Lager nach Westernohe im Westerwald und weiter zu einer Wanderung durch die Eifel und den Nationalpark.
Vom Bahnhof Nettersheim ging es in kleinen Gruppen nach Kall und von dort aus nach Gemünd. Übernachtet wurde bei den evangelischen Kirchengemeinden und in der katholischen Grundschule.
Am dritten Tag sollte die Tour von Gemünd über Vogelsang nach Wolfgarten führen. Aber da öffnete der Himmel seine Schleusen wieder einmal so richtig. Die letzte der vier Kleingruppen erreichte total durchnässt Vogelsang und entdeckte bei der Suche nach einem Notquartier das Transit 59 des DRK. Könnte man da unterkommen? Das war für das Team vom Roten Kreuz keine Frage. Also herein in die gute Stube.
Schnell war ein Feuer im Kamin angezündet und die gute Laune kehrte wider ein. Aber da waren noch drei andere Gruppen. Sie waren schon weiter auf dem Weg nach Wolfgarten unterwegs.
Schnell hatte man sich gemeinsam entschlossen sie mit Rotkreuz-Fahrzeugen zurück zum Transit zu holen. Zwei Gruppen wurden von Kreisbereitschaftsleiter Jürgen Houbé in Wolfgarten abgeholt und saßen auch bald am Ofen.
Aber wo war die dritte? Sie war irgendwo auf dem Weg von Vogelsang nach Wolfgarten. Wegen der fortgeschrittenen Uhrzeit entschloss sich das Rotkreuz-Team zu einer spontanen "Rettungsaktion".
Das Geländerettungsfahrzeug "Arctic Cat" wurde auf den Weg geschickt um die Gruppe zu suchen. Schon kurz hinter der "Victor-Neels" Brücke wurde die Gruppe gefunden. So konnten die vier jungen Pfadfinder in zwei Touren zurück zum Transit transportiert werden. Ein großer Spaß für die Gruppe.
Siebzehn Pfadfinder und fünf Leiter bekamen so für zwei Tage Asyl beim Roten Kreuz.
Am Freitag wurde dann die Wanderung über Heimbach nach Abenden fortgesetzt. Nur die letzte geplante Etappe hinauf zur Burg nach Nideggen muss jetzt leider ausfallen.
Herzliche Grüße von Eurem Rotkreuz-Team und Gut Pfad auf den Heimweg nach Berlin.