Schleiden - Kinder und Kriegsgräuel
Dauerleihgabe des niederländischen Roten Kreuzes im DRK-Museum in Vogelsang zu sehen
Schleiden-Vogelsang – Das freundschaftliche Verhältnis der Rotkreuzler im Kreis Euskirchen zu den Kollegen vom „Rode Kruis“ in den Niederlanden führte jetzt zu einer Dauerleihgabe für das Rotkreuz-Museum in Vogelsang. Die Präsentation zum Thema „Kinder im Krieg“, die drei Jahre lang als Wanderausstellung in den Niederlanden zu sehen war, wird ab sofort für zunächst ein Jahr und bei freiem Eintritt zu den Öffnungszeiten des Rotkreuz-Museums (1. Mai bis 31. Oktober, samstags, sonntags und feiertags, von 10 bis 17 Uhr) gezeigt.
Angeliefert wurden die Ausstellungsgegenstände per Lkw in riesigen Holzkisten. „Kinder onder vuur“ (Kinder im Feuer) lautet der Titel der Präsentation auf Flämisch, die beeindruckend und mit vielen Original- Requisiten das Leid der von Krieg und Terror betroffenen Kinder verdeutlicht. Gestaltung und Fotos sind so bewegend, dass die Ausstellung auch für alle Besucher verständlich und sehenswert ist, die der flämischen Sprache nicht mächtig sind. Veranschaulicht wird das ganze Ausmaß der Folgen humanitärer Krisen auf Kinder: Gewalt, Hass, mangelnde Grundversorgung, Missbrauch als Kindersoldaten, Flucht und Tod.
Zu sehen ist die Dokumentation in einem ehemaligen Kameradschaftshaus in unmittelbarer Nachbarschaft des eigentlichen DRK-Museums. Diese Unterkunft wird derzeit als zusätzliches Museumsgebäude hergerichtet. Dabei packten auch die 25 Studenten aus aller Welt kräftig mit an, die als Gäste des dritten Friedenscamps des Rotkreuz-Kreisverbandes Euskirchen in Vogelsang waren. Neben der Schau aus den Niederlanden ist dort auch bereits eine Sammlung historischer Tragen zu sehen.
„Die NRW-Stiftung hat grundsätzlich ihr Interesse signalisiert, das Erweiterungsvorhaben des Rotkreuz-Museums zu unterstützen“, erklärte Museumschef Rolf Zimmermann. Vorgesehen ist unter anderem eine Ausstellung zum Thema „150 Jahre Rotes Kreuz im Rheinland“. Dabei richtet sich der Fokus auf die Motivation zur ehrenamtlichen Mitarbeit im historischen Wandel. „Die Gründe, zur Zeit des Ersten Weltkrieges dem Roten Kreuz beizutreten waren ganz andere als etwa zur Zeit des Nationalsozialismus oder in der heutigen Zeit“, erklärt Zimmermann.
Rolf Zimmermann hebt die Bedeutung des Rotkreuz-Museums als einer von insgesamt drei Einrichtungen in Vogelsang hervor, die sich – neben der Nationalparkverwaltung und dem Forum mit der NS-Dokumentation – nachhaltig für Natur und Friedensarbeit engagieren. „Das ist ein unglaubliches Potenzial an Bildung und Wertevermittlung. Hier lautet die Botschaft: Wenn die Welt sich ändern soll, müsst ihr damit hier und jetzt anfangen.“
pp/Agentur ProfiPress