Schleiden - Psychiatrische Aspekte in der Flüchtlingsarbeit
Eine aussergewöhnliche Veranstaltung in der Rotkreuz-Akademie vogelsang ip
Weltweit ist das Rote Kreuz seit 150 Jahren im Einsatz für Menschen in Not. Dabei war schon seit den Anfängen im 19. Jahrhundert ein Schwerpunkt der Rotkreuz-Arbeit die Hilfe für Menschen, die aus ihrer Heimat vor Krieg oder Naturkatastrophen fliehen. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde dies besonders deutlich. Bei Hilfsmaßnahmen für über 12 Millionen Ostflüchtlinge, bei der Suchdienst-Arbeit, bei der Betreuung von aus der Gefangenschaft heimkehrenden Soldaten oder viel später bei der Betreuung der 1989 schutzsuchenden DDR-Flüchtlinge: die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des Roten Kreuzes waren immer im Einsatz.
So standen die Rotkreuzler natürlich auch wieder bereit, als ab 2015 viele Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten im Nahen Osten oder aus Afrika zu uns kamen. Die Menschen wurden in Notunterkünften versorgt und betreut, um ihnen wieder einen sicheren Boden zu schenken.
Heute werden immer noch Flüchtlinge an mehreren Stellen im Kreis Euskirchen vom Roten Kreuz betreut. Jetzt widmete sich eine besondere Veranstaltung in der Rotkreuz-Akademie vogelsang ip einem wichtigen Thema im Umgang mit Flüchtlingen den psychiatrischen Aspekten bei der Betreuung Geflüchteter.
Frank Gummelt, der als medizinischer Leiter des Roten Kreuzes im Kreis Euskirchen ehrenamtlich die Hilfe der Ärzte koordiniert, hatte zu dieser fachlichen Vortragsveranstaltung nach Vogelsang eingeladen.
Rund 90 Gäste, darunter viele Ärzte sowie Mitarbeitende im Rettungsdienst und in den Flüchtlingsunterkünften, konnten sich hier über den aktuellen Stand der Forschung informieren. Nach einer Einführung von Frank Gummelt und einem Vorwort der Regierungsmedizinaldirektorin Dr. Hildegard Schneider, Hauptdezernentin des Dezernats 24 bei der Bezirksregierung Köln, folgten spannende Fachvorträge von Dr. Sara Bienentreu, ärztliche Direktorin der Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Marienborn gGmbH, Dr. Dirk Arenz, Chefarzt der Psychiatrie am Marienhospital in Euskirchen, Dr. Roswitha Steinbrink, Fachärztin für Psychiatrie und der Diplom-Psychologin Yvonne Cossmann.
Am Ende der dreistündigen Veranstaltung konnten die Gäste in einer Frage- und Diskussionsrunde mit den Referenten ihre persönlichen Erfahrungen austauschen und fachlichen Rat für ihre alltägliche Arbeit mit den geflüchteten Menschen einholen.
Alle Vortragenden und Gäste waren sich sicher: dies war eine wichtige und gelungene Veranstaltung, die zwei zentralen Grundsätzen der internationalen Rotkreuz-und Rothalbmond-Bewegung ?MENSCHLICHKEIT und NEUTRALITÄT? gerecht wurde.
#drkeu