Vogelsang - Rolle der Opas wandelt sich
Großväter und Enkel wanderten gemeinsam - Generationenprojekt des Roten Kreuzes untersucht den Umgang miteinander
Vogelsang - Von Herhahn aus wanderte der dortige Kindergarten zusammen mit vielen Großvätern nach Vogelsang. Im Jugend-, Natur- und Umweltbildungshaus „Transit 59“ des Roten Kreuzes auf dem Gelände der ehemaligen NS-Ordensburg fanden die jungen und alten Wanderer erst einmal Zuflucht vor dem Regen. Immer mit dabei: Kameramann Ivo Tödtmann und seine Videokamera, der Kinder und Großväter ständig begleitete.
„Das ist ein Pilotprojekt“, sagte Bodo Froebus, Fachbereichsleiter Soziales beim Roten Kreuz in Euskirchen, über das Projekt „Die neuen Opas“. Seit Beginn des vergangenen Jahres gibt es das vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend geförderte Großväter-Enkel-Projekt, bei dem untersucht werden soll, wie sich die Beziehung zwischen Enkeln und Großvätern derzeit darstellt und sich in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt hat. Das Rote Kreuz in Euskirchen ist dabei einer von vier Standorten in Deutschland. Zum Abschluss des Projektes soll im Juli ein Film erscheinen, der in den Kindergärten gezeigt wird sowie zu internen Zwecken beim Roten Kreuz verwendet werden soll. Der Film soll Alltagssituationen und den Umgang der Generationen untereinander darstellen.
In den Rotkreuz-Baracken in Vogelsang galt es für die Großväter und Enkel erst einmal, sich nach der langen Wanderung mit einem Frühstück zu stärken. Anschließend bastelten sie gemeinsam Bilderrahmen, in die später die Bilder von der Wanderung eingefügt werden sollen. „Man muss immer Dinge suchen, die sowohl die Großväter als auch die Enkel ansprechen“, sagte Bodo Froebus. „Das ist das Entscheidende.“ Denn ohne eine gemeinsame Grundlage wäre das Projekt nicht zu realisieren.
Während des Pilotprojektes sollen die Großväter den Enkeln zeigen, wie sich ihre Jugend früher dargestellt hat. Dazu gingen Großväter und Enkel auch bereits gemeinsam im Kommerner LVR-Freilichtmuseum Brot backen. „Die Beziehung zwischen Opa und Enkel ist heute enger“, weiß Bodo Froebus bereits ein Ergebnis des Projektes. Zudem seien die Großväter aktiver und jünger als zu früheren Zeiten. Gründe dafür sind unter anderem weniger körperlich belastende Arbeit und eine bessere medizinische Versorgung, die sich auch in den Freizeitaktivitäten der Senioren widerspiegelt. Zudem verbringen heutzutage mehr Großeltern Zeit mit ihren Enkel, da sie in die Erziehung der Kinder mit einbezogen werden, weil etwa beide Elternteile berufstätig sind. Den Abschluss des Wandertags bildete für Großväter und Enkel ein Besuch im Rotkreuz-Museum.
pp/Agentur ProfiPress