Weilerswist - Besuch in neuer Groß-Kindertagesstätte
Weilerswist-Süd: Rotes Kreuz im Kreis Euskirchen bezieht neue Tagesstätte mit acht Gruppen, darunter fünf für unter Dreijährige – Eine Reportage nach Interviews mit KiTa-Leiterin Heike Iven und Rotkreuz-Kreisgeschäftsführer Rolf Klöcker im „Kölner Stadt-Anzeiger“
Weilerswist – „Wo so viele Kinder auf engem Raum zusammen sind, erwartet man Gewusel und einen entsprechenden Geräuschpegel. Wer aber die neue Großtagesstätte des Roten Kreuzes im Neubaugebiet Weilerswist-Süd betritt, ist zunächst überrascht - es herrscht fast überall Ruhe.“ So beginnt die Redakteurin Heike Nickel eine Reportage im „Kölner Stadt-Anzeiger“ über die neueste Kindertagesstätte des Roten Kreuzes im Kreis Euskirchen.
„Das liegt an unserem dezentralen »Haus-in-Haus-Konzept«“, erklärten KiTa-Leiterin Heike Iven und Rotkreuz-Kreisgeschäftsführer Rolf Klöcker der Reporterin am Montag bei einer kleinen Führung. „Nirgendwo im Kreis Euskirchen gibt es eine Kindertagesstätte dieser Größe“, schreibt Heike Nickel: „Acht Gruppen werden es bald sein, sechs sind Anfang Februar bereits eingezogen, fünf davon sind so genannte U3-Gruppen, also für Kinder von vier Monaten bis drei Jahren. Darüber hinaus bleibt das Provisorium in rund 200 Meter Entfernung stehen. In die Wohncontainer werden im August weitere zwei U3-Gruppen einziehen, »maximal eine dritte Gruppe«, so Klöcker, der nicht müde wird, zu betonen, dass eine Einrichtung dieser Art, die dann 150 Kinder hat, von denen etwa die Hälfte jünger ist als drei Jahre, nicht das ist, was man sich als Träger wünscht.“
„Aber der Bedarf ist nun einmal da und der Rechtsanspruch auch“, sagte der Rotkreuz-Kreisgeschäftsführer dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Die Gedanken, die sich die Planer zu dieser besonderen Situation vorab gemacht haben, um dem Gefühl der unübersichtlichen XXL-KiTa entgegenzuwirken, seien gut, urteilt Heike Nickel: „Die einzelnen Gruppen gehen ab von einem sehr langen großzügigen Flur, der bei schlechteren Wetterlagen Platz zum Herumtollen bietet. Hier finden sich auch kleinere Sitzgruppen, Kaffee-Ecken, genannt.“
„Eltern, die während der Eingewöhnungsphase mal eine Stunde aus dem Raum gehen, können es sich dort gemütlich machen“, so Heike Iven zum „Kölner Stadt-Anzeiger“. Zu jeder Gruppe gehören ein großer Raum und zwei kleinere sowie Sanitärräume, die selbst den Kleinsten der jungen Gäste gerecht werden. „Alle Fenster in der Einrichtung sind groß und niedrig, so dass die Kinder selbst im Sitzen hinausschauen können“, so Rolf Klöcker.
Damit sich die Kleinen besser orientieren können, habe man an den Wänden im Flur „Spuren“ gelegt: Bunte Käfer-, Hasen-, Frösche- und Bärenspuren in Augenhöhe der Kinder zeigen den Weg in die entsprechende Gruppe.
„Natürlich kann man mit der hohen Anzahl von unter Dreijährigen nicht das gleiche Konzept durchführen wie in anderen Einrichtungen, in den die Gruppen mehr durchmischt sind“, heißt es im „Kölner Stadt-Anzeiger“. Offene Gruppenangebote würden eher nicht durchgeführt, die Käfer-, Hasen- und Frösche-Kinder bleiben meist unter sich.
Dies werde sich auch im Außengelände widerspiegeln, das bis spätestens August fertig sein soll. Die neue Tagesstätte, die im Frühjahr offiziell und feierlich eingeweiht werden soll, biete auch Platz für eine große Küche. Dort werde täglich frisches Mittagessen für die jungen Besucher zubereitet.
Insgesamt sind derzeit 18 Mitarbeiterinnen in der neuen Weilerswister Rotkreuz-KiTA beschäftigt, darunter Erzieherinnen, Kinderpflegerinnen, eine Kinderkrankenschwester und eine Küchenkraft. Fünf der Mitarbeiterinnen wurden aus der Bahnhofsallee übernommen. Im Sommer kommen sechs weitere Mitarbeiterinnen dazu. „Wir legen großen Wert darauf, dass die pädagogischen Kräfte Fortbildungen zur Betreuung der U3-Kinder besucht haben“, sagte Rolf Klöcker im Interview zu Heike Nickel.
Erstaunlicherweise seien diese nämlich vom Gesetzgeber nicht als verpflichtend vorgesehen. Noch sei die Einrichtung an der Bahnhofsallee Familienzentrum für die Gemeinde Weilerswist. In Zukunft soll aber die neue KiTa in Weilerswist-Süd als solches dienen, wofür auch die großen Räume sprechen, in denen Kursangebote problemlos durchgeführt werden könnten. Rolf Klöcker: „Dafür müssen wir aber zunächst noch einmal eine sehr aufwendige Zertifizierung durchlaufen.“
pp/Agentur ProfiPress