Weilerswist - Im Zirkus war der Teufel los
Der Kölner Spielecircus war für eine Woche zu Gast im DRK-Familienzentrum Weilerswist-Süd – Zwei Aufführungen mit je 50 Akteuren in der Tomberghalle
Weilerswist/Vernich – Wer eigene Kinder im Kindergartenalter hat, weiß, was es manchmal für einen Kampf bedeutet, die lieben Kleinen morgens ausgehfertig zu haben. Nicht auszudenken, wenn es sich um 50 Kinder handelt, die innerhalb von einer Stunde kostümiert und geschminkt sein sollen.
Für den Kölner Spielecircus ist das aber kein Problem. Skadi Kautz, Ulli Türk und Alex Greiner sind das natürlich auch gewohnt. Mithilfe einiger Erzieherinnen des DRK-Familienzentrums Weilerswist-Süd haben sie im Kneipenbereich der Tomberghalle in Vernich 50 Kinder innerhalb kürzester Zeit zu Piraten, Clowns, Fakiren, Zwergen, Gespenstern, Chinesen oder Paradiesvögeln gemacht. Weil das Familienzentrum so groß ist, machen sie das an diesem Tag gleich zweimal, denn in der Tomberghalle finden gleich zwei Vorstellungen statt. Einige der Clowns fanden das so komisch – oder waren einfach kitzelig, als Ulli Türk mit dem Schminkstift über die Wange strich -, dass sie sich schon vor der Aufführung kaputtlachten.
Die Tomberghalle verwandelte sich in eine echte Manege, als Zirkusdirektorin fungiert Familienzentrums-Leiterin Gabriele Göke. Etwa eine Stunde dauert die Vorstellung mit zahlreichen Darbietungen. Der Atem bei den vielen Eltern, Großeltern und Geschwistern der Kinder dürfte bei den Fakir-Darbietungen gestockt haben. Mit nackten Füßen oder dem nackten Bauch stellten und legten sich die Wagemutigen auf das Nagelkissen. „Das ist tatsächlich nicht ganz ungefährlich“, gibt Alex Greiner später zu.
Tränen wurden gelacht, als die Mini-Clowns die „Fotografin“ Ulli Türk verfolgten, die kein einziges Foto schießen kann. Die Paradiesvögel balancierten zum Teil mit verbundenen Augen über ein Seil. Und die Piraten nutzen zwei von Alex Greiner festgehaltenen Leitern als Ausguck bei der Suche nach einem Schatz, der zum Glück auch gefunden wurde, der aber dummerweise Gold statt Schokolade enthielt. Ganz zum Schluss standen alle Kinder gemeinsam auf der Bühne und sangen „Im Zirkus ist der Teufel los“.
Eine Woche lang hatte der Spielecircus mit den Kindern geprobt. An den ersten beiden Tagen durften sie alles ausprobieren. „Da geht es ums Reinschnuppern und Kennenlernen“, erklärt Alex Greiner, Fachbereichsleiter Kindergärten beim Kölner Spielecircus. Ab dem dritten Tag werden dann Nummern einstudiert, die mit den Erzieherinnen zusammen einstudiert werden. Jeder Tag beginnt und endet mit einer Aktion. Die Aufführung selbst findet dann am fünften und letzten Tag statt.
Und die war ein voller Erfolg. Alle Kinder ab drei Jahren nahmen an den Proben teil. Wer von den Dreijährigen es sich zutraute, durfte auch bei der Aufführung in die Manege. Jüngere Kinder blieben außen vor. Kita-Leiterin Gabriele Göle war voll des Lobes für den Kölner Spielecircus – und die Kinder nahmen stehende Ovationen des Publikums entgegen.
pp/Agentur ProfiPress