Weilerswist-Großvernich - Als erste Kindertagesstätte im Kreis Euskirchen wurde nun die Rotkreuz-Kita Kirchtal in Großvernich als „Ort des gesunden Aufwachsens“ zertifiziert. Das Zertifikat des Deutschen Roten Kreuzes überreichte Kreisgeschäftsführer Rolf Klöcker an die Kita-Leiterin Iris Böhme. „Es ist nicht so, dass sich der Rotkreuz-Kreisverband hier eine schöne Urkunde ausgedacht hat, sondern das Zertifikat kommt von unserem Dachverband“, erklärte Klöcker den Erzieherinnen, Kindern und Eltern.

„Es geht bei dem Projekt um die so genannte Salutogenese, also die ganzheitliche Gesundheitsförderung“, erklärte Iris Böhme. Es beschränke sich also nicht nur auf gesundes Essen. „Die Kinder sollen sich bei uns wohlfühlen. Uns ist wichtig, dass wir die Kinder teilhaben lassen“, betonte die Kita-Leiterin. Dazu gehört auch, dass die Kinder an vielen Entscheidungen in der Kita beteiligt sind. Sie dürfen ihre Ideen einbringen, etwa, wenn es um den nächsten Ausflug geht. „Es war uns schon immer wichtig, dass die Kinder eine Gemeinschaft bilden und sich gegenseitig helfen.“ Durch das Projekt seien diese Prozesse noch vertieft worden: „Wir machen die Dinge nun bewusster.“

Auch seien die Erzieher selbst durch den „Ort des gesunden Aufwachsens“ gelassener geworden. Das Projekt richtet sich nämlich nicht nur an die Kinder: Auch das Team soll vom Konzept profitieren. „Es hat sich im Team mehr gegenseitiges Verständnis entwickelt“, berichtete Iris Böhme. Das wiederum wirke sich zusätzlich positiv auf die Kinder aus.

Rund ein Jahr lang haben sich die Erzieherinnen mit dem Projekt „Ort des gesunden Aufwachens“ beschäftigt, bevor sie das Zertifikat erhielten. Dabei haben sie sich mit verschiedenen Fragen beschäftigt: Was verstehe ich unter Gesundheit? Was erhält Menschen gesund? Was brauchen Kinder, um gesund aufzuwachsen? Was bieten wir in unserer Kita schon alles zum gesunden Aufwachsen an? Das Thema Gesundheit ist nun im Konzept der Kita als „roter Faden“ erkennbar verankert.

Bei der Entwicklung wurden die Pädagogen von einem Rotkreuz-Supervisor begleitet. „Der hat uns auch heftig geprüft“, berichtete Iris Böhme und ergänzte: „Wir freuen uns so über das Zertifikat.“ Allerdings, so räumt sie ein, stehe das Zertifikat nicht im Vordergrund: „Es geht uns darum, dass wir die ganzheitliche Gesundheitsförderung auch im Alltag bewältigen.“ So gibt es nun beispielsweise jeweils einmal in der Woche in der Kita Kirchtal einen „Kneipp“- und einen „Entschleunigungstag“. Beim „Naturtag“ geht es montags raus in den Wald. Natürlich gehört auch das gesunde Essen dazu. Nicht zuletzt konnte also auch das leckere Büffet anlässlich der Zertifikatübergabe Rolf Klöcker davon überzeugen, dass die Kita absolut zu Recht ausgezeichnet wurde…

pp/Agentur ProfiPress