Zülpich - Rotkreuzler freuten sich über viele Geburtstagsgäste
Volles Haus beim „Tag der offenen Tür“ im Hilfeleistungszentrum – Auch die „Kollegen“ aus Holland kamen zur Jubiläumsveranstaltung
Zülpich - „Es war bis zum Abend richtig viel los“, freute sich Thomas Heinen, Gemeinschaftsleiter des Roten Kreuzes in Zülpich, über den Andrang beim „Tag der offenen Tür“ im Zülpicher Hilfeleistungszentrum. Gedacht war die Veranstaltung als Geburtstagsfeier aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums des Zülpicher Ortsvereins. Meist nimmt man die rot-weiß uniformierten Helfer wahr, wenn sie im Notfall Hilfe leisten oder vorbeugend im Einsatz sind. „Heute möchten wir uns einmal allen interessierten Bürgern präsentieren, ohne, dass ein Unfall, ein Brand oder ein Hochwasser den Anlass geben“, so Heinen.
Diese Gelegenheit nutzten die Besucher am Sonntag und kamen in Scharen ins Industriegebiet. Eine Fahrzeugausstellung rechts und links der teilweise gesperrten Industriestraße kündigte bereits einige hundert Meter vor dem Zentrum an, dass hier etwas Besonderes stattfand. Nicht nur die Rotkreuzler selbst präsentierten ihre Einsatzfahrzeuge vom Rettungswagen bis zum Schnellboot der Wasserwacht. Auch Polizei und Bundeswehr beteiligten sich mit außergewöhnlichen Einsatzfahrzeugen an der Schau. Die angekündigte Landung eines Rettungshubschraubers der Bundeswehr konnte zwar nicht stattfinden, weil der Helikopter zu einem Einsatz abkommandiert worden war. Stattdessen „half“ jedoch kurzfristig die Polizei aus und überflog das Gelände mehrfach in niedriger Höhe.
Mit einigen historischen Wagen war das „Rode Kruis“ aus der niederländischen Stadt Utrecht angereist. So unter anderem mit einem OP-Bus des Baujahres 1947, der es den niederländischen Kollegen noch bis ins Jahr 1980 ermöglichte, kleinere Operationen an Ort und Stelle vorzunehmen.
In Scharen zog ein realistisch nachgestellter Autounfall die Zuschauer an. Dabei stellten die Nachwuchshelfer des Jugendrotkreuzes unter Anleitung von Ausbilder Timo Prinz gemeinsam mit der Jugendfeuerwehr unter Beweis, dass auch sie im Ernstfall wissen, was zu tun ist. Auch bei der Einsatzübung der erwachsenen Rotkreuzler konnten diese sich auf die Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr Zülpich verlassen.
Ein starkes Team, das sein Können bereits bei zahlreichen Einsätzen erfolgreichen bewiesen hat, sind Monika Artz und ihr Vermisstensuchhund, der Springer Spaniel „Tristan“. In Zülpich konnten die Schaulustigen ihn und die weiteren Zwei- und Vierbeiner der von Franz Küpper geleiteten Rotkreuz-Rettungshundestaffel beim Training beobachten. Dabei balancierten die in Flächen- und Trümmersuche ausgebildeten Hunde über Bretter, Leitersprossen und Wippen. Für Kinder hatte die Zülpicher Gemeinschaft viele Spielmöglichkeiten im Angebot, von Turmbau mit „Karlo Klötzchen“ über einen auf Stelzen laufenden Ballonkünstler bis hin zur Hüpfburg. Auf schwindelfreie Kletterer wartete das Kistenstapeln. Dabei schafften es manche Kletterer, gut gesichert mit Helm, Gurt und Krahn, bis in luftige Höhen.
Dicht bevölkert waren auch den ganzen Tag lang Tisch und Bänke vor und in der Fahrzeughalle. Das lag nicht nur an der Dokumentation der 100-jährigen Geschichte auf Schautafeln in der Halle. Vor allem dürfte es das kulinarische Angebot gewesen sein, dass manche heimische Küche kalt bleiben ließ. Während das Team der Stephanus-Schule die Gäste mit Kaffee und Kuchen bewirtete, sorgte das Rotkreuz-eigene Küchenteam unter der Leitung von Chefin Gaby Weinand und Koch Manfred Monnig unter anderem mit leckerer Karotten-Kürbissuppe dafür, dass niemand hungrig nach Hause gehen musste.
pp/Agentur ProfiPress