Zülpich - Zülpicher Grundschüler fit in Erster Hilfe
„Kinder helfen Kindern“: erfolgreiches Projekt mit dem Jugendrotkreuz – Chlodwig-Schüler wissen, was im Notfall zu tun ist
Zülpich – Dass es nie zu früh ist, Kinder mit Erster Hilfe vertraut zu machen, beweist ein erfolgreiches Projekt des Jugendrotkreuzes im Rotkreuz-Kreisverband Euskirchen in Zusammenarbeit mit der Chlodwig-Schule in Zülpich. „Kinder helfen Kindern“ heißt die Aktion für die Zweit- und Viertklässler der katholischen Grundschule, für die es eine Woche lang ein neues Fach im Stundenplan gibt. Jeweils eine Stunde pro Tag lernen die Kinder - ihrem Alter entsprechend – was im Notfall zu tun ist.
„Beruhigen, zudecken, Hilfe holen – das können auch schon die Jüngeren“, erklärt Simon Jägersküpper, Jugendrotkreuz-Kreisreferent im Kreis Euskirchen. Bei den Rotkreuz-Ausbildern Laura Zimmermann, Jugendrotkreuz-Kreisleiterin und Daniel Herrmanns, Jugendrotkreuz-Ortsleiter Euskirchen, lernten sie aber noch mehr. Wie man einen von Bauchschmerzen geplagten Mitschüler in Schonhaltung bringt oder wie Schürfwunden richtig versorgt werden, dass wissen nun auch schon die Schüler des zweiten Schuljahres.
Das vierte Schuljahr lernte dagegen bereits das „große Einmaleins“ der Ersten Hilfe. Dazu gehörte beispielsweise auch, eine stärkere Blutung zu stillen und die Erstversorgung von Kopf- und Platzwunden sowie Knochenbrüchen. Neben Theorie und Praxis war der Blick hinter die Kulissen der Rotkreuz-Rettungsfahrzeuge das spannende Highlight der Ausbildung.
„Die Kinder nehmen die Sache sehr ernst und sind mit Begeisterung dabei“, berichtet Schulleiterin Brigitte Zeller. Auf ihre Anregung hin entstand das Projekt „Kinder helfen Kindern“ in Zusammenarbeit mit dem Jugendrotkreuz und dem Rotkreuz-Ortsverein Zülpich. Eine positive Veränderung mache sich schon auf dem Schulhof bemerkbar, so Zeller: „Die Kinder achten mehr auf ihre Mitschüler.“
Ein weiterer wichtiger Nebenaspekt der frühen Beschäftigung mit dem Thema Erste Hilfe ist der Abbau von Ängsten, betont Simon Jägersküpper, ein Effekt, der bis ins Erwachsenenalter nachwirke. „Wer schon früh einmal einen Rettungswagen von innen gesehen hat und mit den Abläufen vertraut ist, hat auch später weniger Berührungsängste, wenn er selbst Erste Hilfe leisten muss oder aber sich selbst in einer Notsituation befindet.“ Traurig, aber wahr sei, so Jägersküpper, dass in Deutschland nur die wenigsten Erste Hilfe leisten könnten. Nicht zuletzt erhofft sich der Kreisverband von der Zusammenarbeit mit der Grundschule eine Nachwuchswerbung für das Jugendrotkreuz.
Damit das seit zwei Jahren von der Kreissparkasse Euskirchen finanziell geförderte Projekt „Kinder helfen Kindern“ im nächsten Jahr fortgeführt werden kann, sucht der Förderverein der Chlodwig-Schule nun nach neuen Unterstützern, die bereit sind, die sinnvolle Aktion finanziell zu fördern.
pp/Agentur ProfiPress